Montag, 9. Dezember 2024

 

Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit

Philosophie von Maria Montessori

Hilf mir, es selbst zu tun, ist die Grundlage unserer ädagogischen Arbeit und stützt sich auf folgende Prinzipien:

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Selbstentfaltung und innerer Bauplan

“Jedes Kind ist der Schöpfer seiner selbst”. Der Erwachsene ist ein helfender Begleiter beim Aufbau der Persönlichkeit des Kindes. Das Kind selbst trägt den Willen und die Kraft in sich, die zur Entfaltung seiner Persönlichkeit drängen.

Polarisation der Aufmerksamkeit

Wenn ein Kind vollkommen in dem was es gerade tut versunken ist, sprechen wir von dem Phänomen der Polarisation der Aufmerksamkeit, vergleichbar mit dem heutigen Begriff "Flow".
Maria Montessori bezeichnet damit die tiefe Konzentration, die innere Kräfte bündelt und ein Gefühl der Zufriedenheit und Ausgeglichenheit schafft.
Es sind Augenblicke, in denen Kinder einer einzigen Sache die vollste Aufmerksamkeit widmen und ihre Umgebung komplett ignorieren.
Sie erobern sich neue Welten im wiederholten Tun aus eigenem Antrieb, Handlungsabläufe werden verinnerlicht.

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Vorbereitete Umgebung

Nach Auffassung Maria Montessori spielt die vorbereitete Umgebung eine zentrale Rolle. Sie soll pädagogisch und didaktisch vorbereitet sein.
Damit das Kind sich allein in der vorbereiteten Umgebung zurechtfindet und selbstständig erfahren kann, achten wir darauf, dass die vorbereitete Umgebung durch eine bestimmte Ordnung strukturiert ist. Diese äußere Ordnung gibt Orientierungshilfe, die auch im Geist Ordnung stiftet. Alle Materialien sind darum in offenen Regalen untergebracht, frei zugänglich und nach Lernbereichen übersichtlich eingeordnet.

Bedürfnisorientierter Ansatz

Ein Kind weiß nicht, warum es zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem bestimmten Gegenstand oder einer bestimmten Bewegung interessiert ist und es erkennt nicht, dass dabei der Geist, der Körper und die Seele wächst. Deswegen ist das, was es im  Augenblick interessiert, seinen Bedürfnissen angemessen
(angelehnt an Maria Montessori).

Sensible Phasen

Dabei handelt es sich um Phasen in der Entwicklung, in denen das Kind eine besonders hohe Bereitschaft und Fähigkeit für bestimmte Lerninhalte zeigt.
Die innere Empfänglichkeit bestimmt, was aus der Vielfalt der Umwelt jeweils aufgenommen werden soll. Diese Motivation erreicht, dass Kinder ihr Interesse an bestimmten Dingen zu einem bestimmten Zeitpunkt konsequent erproben und erfahren.
Eine sensible Phase bewirkt, dass das Kind seine Aufmerksamkeit auf etwas Bestimmtes richtet und Anderes dabei nicht beachtet.
Der Betätigungsdrang müsse sich aus dem Kind selbst entwickeln, da sich das Lernen des Kindes nach seinem individuellen „inneren Bauplan“ vollziehe.

Freie Wahl der Tätigkeit

Das Prinzip der freien Wahl der Aktivität besagt, dass das Kind selbst entscheiden darf, wann es sich, wie lange, womit beschäftigen möchte. Der selbständige Umgang mit dem Material gibt dem Kind die Möglichkeit sich einen eigenen Rhythmus anzueignen und sein individuelles Lerntempo zu entwickeln.
Wir unterstützen die Kinder in ihrem Tun und ermutigen zu weiterführenden Tätigkeiten.

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Rolle des Erwachsenen

Wir sehen uns als Wegbegleiter der Kinder!
In der Montessori-Pädagogik wird der Mensch als „selbstschöpfend“ angesehen, d.h. der Erwachsene soll dem Kind „unterstützend helfen“ es selbst zu tun. Wenn wir sehen, dass das Kind mit Anstrengung und Schwierigkeiten gestaltet, bleiben wir in der Rolle des Beobachters, wir üben uns in Zurückhaltung, Geduld und Demut.
Das Beobachten erfordert eine pädagogische Grundhaltung des Erwachsenen, jedes individuelle TUN wird mit Achtung, Wertschätzung und Empathie begleitet.

Freiheit und Regeln

Freiheit in der Wahl der Beschäftigung, Freiarbeit und freie Entwicklung bedeuten dennoch keine grenzenlose Freiheit.

„Meine Freiheit endet da, wo deine Freiheit beginnt.“ (Maria Montessori)

Jedes Material ist nur einmal vorhanden. Diese mengenmäßige Begrenzung bedingt, dass Kinder abwarten lernen. Der Montessori-Teppich gibt dem Kind einen begrenzten und geschützten Rahmen vor. Es entscheidet selbst, ob es jemanden auf seinen Teppich einlädt oder lieber allein arbeitet. Wir gehen sorgfältig und wertschätzend mit den Materialien um und achten darauf, dass keine Zweckentfremdung stattfindet.

Bewegung

Wir sehen Bewegung als Grundstein für eine ganzheitliche Entwicklung. Jede Auseinandersetzung mit der Umwelt, jegliche Form des TUNS und WIRKENS erweckt den Aufbau eines positiven Körpergefühls, der Körperwahrnehmung und einem Gesundheitsbewusstsein.
„Bewegen, Fühlen und Denken sind bei Kindern noch eng miteinander verbunden“ (BayKibiG)

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Partizipation

Kinder haben ein in der UN–Kinderrechtskonvention verankertes Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. So werden beispielsweise in gemeinsamen Gesprächen im Stuhlkreis Wünsche, Regeln oder Organisatorisches besprochen. Dabei lernen die Kinder sich einzubringen, Meinungen Anderer wahrzunehmen, sich für oder gegen etwas zu entscheiden und eine demokratisch „durch Abstimmung getroffene Entscheidung“ zu akzeptieren. Sich zu entscheiden lernen Kinder aber auch in vielen kleinen Situationen, etwa bei der „Freien Wahl“ des Materials bei der Montessori-Freiarbeit, bei der Wahl des Spielpartners während der Freispielzeit, beim Auswählen des Lieblingsessens bei der „selbst zubereiteten Brotzeit“ (siehe Alltag im Kindergarten, S. 26).Die Kinder lernen auch, dass sie selbst etwas bewirken können, wenn sie sich einbringen und eigene Regeln entwickeln.
Eng im Zusammenhang damit steht ein gelebtes Beschwerdemanagement, Kinder sollen sensibilisiert werden, die Möglichkeit zur Beschwerde anzuwenden. So hilft es, in unterschiedlichen Gegebenheiten verbal zur Beschwerde zu animieren. Wenn Kinder im Alltag Methoden zur Beschwerde achtsam vorgelebt bekommen und diese Vorgehensweise von Erwachsenen bei Kindern bewusst eingefordert werden, automatisiert sich diese Strategie und wird im weiteren Sinne zur Selbstverständlichkeit.

Bedeutung Evolutionspädagogik:

Evolutionspädagogik ermöglicht in der Bil-dungsarbeit eine hervorragende, pädagogische, qualitative Bereicherung.
Es handelt sich dabei um eine Praktische Pädagogik, die  unmittelbar  am ein-zelnen Kind anwendbar ist.  Der Ansatz beinhaltet Beobachtungsmethoden, Übungseinheiten und  Schleifen-Diagnostik, damit erkennt der Evolutionspä-dagoge/in individuelle Verhaltens-, Wahrnehmungsmuster.  Entsprechende Übungen aus der Evolutionspädagogik eröffnet dem einzelnen Kind vielseitige Handlungsmöglichkeiten, auf die es bisher noch keinen Zugriff erfahren hat. Kinder signalisieren in Stresssituationen, welche Verhaltensstrategien und wel-ches Reaktionsvermögen sie besitzen. Mit Hilfe der Evolutionspädagogik kön-nen fehlende  Möglichkeiten nachgeholt/ integriert werden. Das einzelne Kind kann zukünftigen Herausforderungen mit Selbstbewusstsein, Zuversicht und Mut begegnen. Besonders im letzten Kindergartenjahr vor dem Schuleintritt können effektive Übungen das Zusammenspiel von Bewegung und Intelligenz positiv beeinflussen.
In unserem Haus fließen wertvolle Bildungsinhalte aus der Evolutionspädagogik durch die Leitung Renate Maier, Evolutionspädagogin® - Lernberatung P.P. © in die pädagogische Arbeit mit ein.


ico_face.pngExterner Link: www.beweg-dein-denken.at  

   

Letzte Aktualisierung ( Freitag, 16. Februar 2024 )